Was echtes ganzheitliches Coaching wirklich bedeutet – ein persönlicher Erfahrungsbericht, kritischer Fachartikel und Orientierung für Suchende…

Ich wurde in den vergangenen Jahren im Zuge meiner Arbeit immer wieder damit konfrontiert, dass mir bekannte Sozialpädagogen, Psychotherapeuten und sogar Heilpraktiker:innen mit dem Zusatz „psych.“ als echte Coaches dargestellt wurden. In Maßnahmen, Einrichtungen und Trägerangeboten wurde Coaching plötzlich exklusiv von Berufsgruppen durchgeführt, die eigentlich aus ganz anderen Bereichen stammen und meine Berührungen damit waren auch nicht immer positiv zu bewerten. Das machte mich stutzig – ich begann, genauer hinzusehen und über diese Entwicklungen zu recherchieren.

Ich selbst bin ursprünglich umfassend kaufmännisch ausgebildet, mit betriebswirtschaftlichen Weiterbildungen sowie besonderen Kenntnissen und Fortbildungen in den Bereichen Mietrecht, Energiewirtschaft und digitale Medien. Seit über 20 Jahren konnte ich Erfahrungen im Coaching, im Konfliktmanagement und in ganzheitlich orientierter Gesundheitsberatung aufbauen – ein Studium, das niemals endet. Erfahrungen, die sich mit jedem Fall weiterentwickeln. Denn: Jeder Mensch ist so individuell, dass man keine fachliche Schablone drüberlegen kann. Viele versuchen es dennoch – doch der Erfolg bleibt weit hinter einer individuell ausgerichteten Begleitung und Beratung zurück. Schablonen passen vielleicht auf Backbleche, aber sicher nicht auf menschliche Entwicklungsprozesse. Vor allem aber dürfen Einflüsse Dritter keine Beeinflussung auf die eigene Position in einem Coaching haben.

Außerdem wurde ich durch einschlägige Coaching-, Mediations- und Trainingsverbände in systemischem Coaching, Mediation, Familienberatung, Präventions-, funktionellem sowie Regenerationstraining, Ernährungsberatung und weiteren Bereichen ausgebildet. Mit meinen Zertifikaten könnte ich eine ganze Wand tapezieren – ob das beeindruckt, sei dahingestellt. Wichtiger ist die Haltung, das echte Lernen am Menschen – und vor allem: Resilienz.

Als Dozent für systemisches Coaching, Mediation und Familienberatung habe ich mit unterschiedlichen Berufsgruppen gearbeitet. Rückblickend stelle ich fest, dass gerade Fachkräfte aus therapie- oder pädagogisch geprägten Bereichen oft Schwierigkeiten hatten, sich auf die offenen, nicht kontrollierenden und nicht vorgebenden Prinzipien des systemischen Coachings einzulassen. In Rollenspielen etwa zeigte sich, dass es schwerfiel, nicht persönlich zu interpretieren oder zu deuten, sondern Ressourcen zu aktivieren, ernst zu nehmen, zu akzeptieren und zu respektieren – also Raum zu lassen und nicht in den Prozess einzugreifen. Mein Eindruck war in vielen Fällen: Das eine Berufsverständnis harmoniert nicht automatisch mit dem anderen. Natürlich gab es Ausnahmen und ich habe dafür meine eigene Regel aufgebaut. Gute Therapeuten sind meist keine guten Coaches und anders herum. Diese Sichtweise wird sicherlich einigen Lesern sauer aufstoßen, aber letztlich sollte man die Realitäten erkennen und Brücken bauen, um alle Möglichkeiten mit gemeinsamer Zielsetzung für Klienten einsetzen zu können.

Die Coachinglandschaft in Bewegung – oder: Wenn Begriffe beginnen zu entgleiten

Was ich bei meinen Recherchen entdeckte, ist mehr als nur ein berufspolitisches Phänomen: Die Coachinglandschaft in Deutschland verändert sich rasant – und sie wird zunehmend zum Opfer deutscher Systemlogik, wirtschaftlicher Instrumentalisierung und institutioneller Interessen. Coaching wird in seiner Essenz nicht nur missverstanden, sondern systematisch umgedeutet.

Das hat Konsequenzen – vor allem für die Menschen, die eigentlich profitieren sollten: die Coachees.

Was ist eigentlich Coaching?

Coaching bedeutet im Kern: Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist ein begleiteter Reflexions- und Veränderungsprozess, in dem Menschen lernen, sich zu reflektieren, eigene Lösungen zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen, neue Perspektiven zu gewinnen. Der Coach begleitet, strukturiert, stellt Fragen – aber er gibt nicht vor, diagnostiziert nicht, therapiert nicht.

Coaching ist freiwillig, zielgerichtet, zeitlich begrenzt – und dabei nicht eingeschränkt –, stets geprägt von Augenhöhe. Ein Coach ist kein Therapeut, kein Pädagoge, kein Arzt, und nur in seltenen Fällen und mit entsprechender Qualifikation ein Ratgeber. Er ist Impulsgeber, Prozessbegleiter, Reflexionspartner.

Der Begriff „Coach“ stammt ursprünglich vom ungarischen Wort für Kutsche („Kocsi“) – und symbolisiert: Der Coach bringt den Klienten von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel. Aber: Der Weg gehört dem Klienten. Der Coach fährt nicht – er begleitet.

Coachingformen in Deutschland – Vielfalt oder Verwirrung?

Heute gibt es systemisches Coaching, lösungsorientiertes Coaching, Business-Coaching, Gesundheitscoaching, Mental Coaching, Life Coaching, spirituelles Coaching, hypnosystemisches Coaching, Burnout-Coaching – und sogar Tarot-Coaching. Diese Vielfalt könnte ein Schatz sein – doch sie ist zunehmend zur Herausforderung geworden.

Denn: Die Begriffe sind nicht geschützt. Die Inhalte sind kaum reguliert. Und der Zugang zu Coachingausbildungen wurde massiv abgesenkt. Wo früher fundierte Ausbildungen, Selbsterfahrung und Supervision selbstverständlich waren, reichen heute oft ein digitales Wochenende und höchstens mal ein Multiple-Choice-Test.

Das ist nicht nur problematisch für den Berufsstand, sondern gefährlich für Ratsuchende. Denn wer erkennt heute noch, ob sich hinter dem Begriff „Coach“ eine fundierte, menschlich gereifte Prozessbegleitung verbirgt – oder nur ein cleveres Marketing mit Verkaufsabsicht?

Die Verwässerung durch AVGS-Coaching und Trägerlogik

Ein besonders sichtbares Beispiel ist das sogenannte AVGS-Coaching (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein). Ursprünglich als Beratung und professionelle Jobvermittlung für Menschen gedacht, die Unterstützung beim (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt benötigen, entwickelte sich daraus eine Maßnahmelandschaft mit standardisierten Modulen, Controlling-Zielen und Maßnahmendenken. Wo früher einzelne Anbieter mit individueller Vorgehensweise beauftragt wurden, tummeln sich heute meist große Trägergesellschaften mit teilweise hunderten von Angestellten und rationalisierten Vorgehensweisen. Oft sind hier nicht nur die sogenannten Teilnehmer zur Ware und zur Nummer geworden, sondern auch die Mitarbeitenden in den Coachings.

Fallmanager im Jobcenter entscheiden über Art, Umfang und Inhalte solcher Coachings – ohne die Personen oder ihre Lebenslage ausreichend zu kennen. Qualifizierte Coaches dürfen nicht direkt vermittelt und beauftragt werden – stattdessen müssen sich Anbieter als Maßnahmenträger zertifizieren lassen, was sehr aufwendig und auch kostspielig ist. In diesen Trägerstrukturen werden oft Sozialpädagog:innen, Heilpraktiker:innen oder auch fachfremde Kräfte durch Schnellkurse zu „Coaches“ gemacht. Methodische Tiefe? Supervision? Echte Coachinghaltung? Meist Fehlanzeige. Fachlich hoch qualifiziert – aber eben nicht als Coaches.

In einem Kreis an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins zum Beispiel wird seitens des Jobcenters – mangels Mitteln – mittlerweile sogar Soziotherapie als Coachingersatz deklariert und vermittelt. Dort ist eine „gemeinnützige Einrichtung“ sehr effektiv, welche mit einem professionellen Regionalvertrieb solche Abläufe mit der Geschäftsführung des Jobcenters regelt. Ziele des Jobcenters: Reha-Status, Berentung seltener aber abschließende Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Hauptsache: raus aus der Statistik. Das hat mit Coaching – und eigentlich auch mit Therapie – nichts mehr zu tun. Die Mitarbeitenden im Jobcenter sind dabei selbst machtlos und bekommen diese Abläufe aus politischen Führungsebenen verordnet, ohne diese fachlich einschätzen zu können. Transparenz bedeutet dabei möglichen Kontrollverlust wichtiger politischer Instrumente – was wiederum zu Lasten der betroffenen Menschen und ihrer Familien geht.

Wenn dann auch noch große Strukturen mit gemeinnützigen GmbH weit mehr als 50 Euro für 45 Minuten Arbeit seitens des Staates bezahlt bekommen, dann ist das sicherlich keine gute Entwicklung für Vereine, kleinere Anbieter und ähnliche Strukturen, welche z. B. wirklich mit einem ehrenamtlichen Charakter zu Werke gehen oder ihre Mittel nicht in der Trägerwirtschaft dieses Landes verpulvern möchten. Das ist ein Zustand, der durch die künftige Bundesregierung hoffentlich im Sinne aller Beteiligten verändert wird. Wir brauchen keine Abschaffung der Förderungen oder einen anderen Namen für das Bürgergeld. Wir brauchen die Regulierung von Trägerlandschaften und die wirkliche Förderung von guten Hilfsangeboten.

Ich selbst habe sowohl mit Trägern in den Bereichen des AVGS-Coachings, als auch nach 16k SGB2 zusammengearbeitet. Als selbständiger Anbieter ist es sehr schwierig überhaupt in eine solche Position zu gelangen, da viele Maßnahmenträger nur in Ausnahmefällen mit freiberuflichen Kräften zusammenarbeiten.
Ein Fall ist mir im Zuge meiner Recherchen zu diesem Artikel bekannt geworden, der wirklich perverse Strukturen offenbart. Ein AVGS-Coach wird von einem großen Träger entlassen, weil dieser die Grundrechte der Teilnehmer und wichtige Vorgaben in Bundesgesetzen (so nennt das Jobcenter Kunden in einer solchen Maßnahme) nicht missachten, nicht wegschauen wollte.

Nacherzählung (überprüfte Angaben):
„Ich habe als Urlaubsvertretung einen Fall auf einer Ostseeinsel übernommen. Als ich vor Ort einen Termin einging, fand ich schockierende Lebenssituationen vor. Die Betroffenen lebten seit Jahrzehnten in Baracken, mitten in einer Ostseegemeinde in der Lübecker Bucht, mitten in Deutschland. Dünnes Mauerwerk ohne Isolation. Fenster wie in einer alten Garage, nicht isoliert, einfach verglast, voller Schimmel. Einzige Heizung ein Holzofen im „Wohnzimmer“, für welchen das Jobcenter das Feuerholz bezahlte. Vermieter war damals die zuständige Gemeinde.
Nebenan wurden solche Baracken nur noch als Fahrradunterstand benutzt. In einer der „Wohnungen“ lebte ein Kunde des Jobcenters mit nur einer Matratze auf dem Fußboden und ohne sonstige Möbel. Nicht einmal der Herd funktionierte, ebenso wie das warme Wasser. Der Betroffene gab im Gespräch an, dass er an einer akuten Lungenentzündung litt und bereits mehrfach in der Klinik war, während ich seine Wohnung mit seinem Einverständnis fotografierte und auch filmte.
Ein älteres Paar, das dort seit langer Zeit auf diese Weise lebte, berichtete mir, dass man keine Chance hätte, im Umkreis von vielen KM umzuziehen, wenn man seine jetzige Meldeadresse angeben würde. Das Schlimmste war für mich die Aussage, dass in dieser Wohnsituation auch Kinder gelebt hätten. Ich konnte es nicht glauben, mitten in einer gut situierten Wohngegend in einer deutschen Gemeinde werden Menschen wie Tiere behandelt.
Diese Angaben konnte ich auch überprüfen, alle Ersteindrücke bewahrheiteten sich und so wendete ich mich an die Gemeinde. Die Zustände waren dort bekannt und es schien dem Zuständigen auch nicht ganz egal zu sein, zumindest war er nicht erfreut. Dieser meldete sich beim Landrat, welcher sich wiederum beim Jobcenter bemerkbar machte. Das Jobcenter legte dem Träger nahe, sich von dem Angestellten zu trennen, bzw. in seiner Vorgehensweise auszubremsen. Das versuchte die Gebietsleitung des Trägers auch, aber ich konnte das mit meinen Werten nicht vereinbaren und blieb standhaft. Es folgte ein kleiner arbeitsrechtlicher Krimi zwischen mir und der Geschäftsleitung. Aber ich ließ mir nicht drohen und die von mir gecoachten Teilnehmer entschieden sich, dass sie weiter von mir betreut werden.
Aus einem arbeitsrechtlichen Krimi resultierte jetzt ein Behördenkrimi, welcher in erfolgreichen Coachings, erfolgreicher Zusammenarbeit und Entlastung der Fallmanagements, aber mit mehr als 800 nicht bezahlten Coachingstunden in 2 1/2 Jahren und mehr als 3000 gefahrenen KM ohne entsprechende Übernahme endete.
Zahlreiche Vereinbarungen seitens der Geschäftsführung des zuständigen Jobcenters wurden nicht eingehalten, was zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führte. Auch, wenn die zuständigen Personen sich nach anfänglicher Blockade intensiv bemühten alternative Lösungen zu finden, war das Resultat ein politisch geprägtes, welches erhebliche Nachteile für die Betroffenen und mir führte. Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Bereichen des Fallmanagements und der Leistungsabteilungen
standen keine Möglichkeiten zur Verfügung, eine derartige Situation zu bearbeiten.
Während die Coachings erfolgreich waren, standen die systematischen Abläufe innerhalb des Jobcenters und der politische Einfluss von dem großen Träger den Pflichten der Behörde nach dem SGB entgegen.“

Dieses Beispiel ist, fernab der Fallbeschreibung, kein Einzelfall für Begleit- und Beratungspersonal. Es zeigt die Wichtigkeit auf, wieso eine konkrete menschbezogene Förderung in Form ganzheitlicher Beratung, Begleitung und Betreuung dringend benötigt wird. Bei etlichen Trägern arbeiten unzählige Angestellte und müssen sich im Zuge ihrer Arbeit die Mühlen der Trägerlandschaft gefallen lassen, was stets eine Beeinträchtigung für eine offene, ehrliche, unabhängige und klientenorientierte Arbeit darstellt. Deswegen braucht es nicht mehr Coaches in Deutschland. Es braucht die Trennung der Berufe und Zuständigkeiten, die Differenzierung im Zuge der Vorgehensweisen. Es braucht nicht weniger Förderung, es braucht mehr übergreifende Förderung. Es braucht nicht weniger Sozialpädagogen und definitiv nicht weniger Psychotherapeuten. Aber es braucht eben nicht Sozialpädagogik als Coachingersatz, es braucht auch nicht Coaching als Ersatz für Sozialpädagogik oder Therapie. Ganz im Gegenteil bestehen in sämtlichen dieser Berufsbilder wichtige Schnittstellen für die weiteren Hilfebereiche. Dies als Grundlage für die Unterstützung der betroffenen Kunden der Jobcenter zu erkennen und zu leben, ist die Chance für nachhaltige sozioemotionale Aktivierung und Stabilisierung.

Coaching, Therapie, Pädagogik – wo liegen die Grenzen?

Coaching ist zukunftsgerichtet, dialogisch, prozessorientiert.
Therapie arbeitet mit Diagnosen, Störungsbildern und Heilaufträgen.
Pädagogik verfolgt Entwicklungs- oder Bildungsziele – oft gesellschaftlich systemorientiert und nicht mit systemischer Ausrichtung.
Zwar entwickelt sich hierzu in den Studiengängen und weiterführenden Ausbildungen sehr viel, aber im Großen und Ganzen klaffen zwischen den fachlichen Orientierungen in der Anwendung große Lücken.

Systematisch und systemisch – zwei sehr ähnliche Worte mit gegensätzlicher Bedeutung und Ausrichtung!

Diese unterschiedlichen Felder sind wertvoll – aber nicht austauschbar. Wer Coaching mit Therapie verwechselt, gefährdet die Selbstbestimmung der Coachees. Wer mit pädagogischer Methodik agiert, führt meist nicht in die persönliche Autonomie oder gar Autarkie.

Zunehmend beobachten wir auch Bewegungen von selbsternannten „Narzissmus-Coaches“ oder Social-Media-Coaches mit starker Eigenproblematik. Manche davon wirken eher wie unreflektierte Selbsttherapien im öffentlichen Raum. Wer Coaching anbietet, sollte vorher vor allem sich selbst kennen – nicht nur andere analysieren oder manipulieren wollen. Schon gar nicht zugunsten von Vertriebserfolgen größerer Betriebe und vergleichbarer Strukturen. Es muss um den Menschen gehen!

Die Coaching-Verbände – und ihr langsames Erwachen

In Deutschland existieren mehrere Coachingverbände – z. B. DBVC, DCV, ICF oder EMCC. Sie alle leisten wichtige Arbeit, doch sie bleiben oft unklar gegenüber den strukturellen Verwerfungen im Markt. Viele Zertifizierungen sagen wenig über die Haltung, Erfahrung oder ganzheitliche Kompetenz eines Coaches aus.

Die Folge: Coachees verlassen sich auf Titel – und übersehen oft, ob der Mensch hinter dem Zertifikat auch wirklich versteht, was er tut. Wer in Deutschland zertifiziert ist oder gar einen Dr.-Titel trägt, der wird meist nicht weiter hinterfragt und als anerkannte Fachkraft in sämtlichen Bertreffs dargestellt.

Der WirkKompass – ein Vorschlag zur Orientierung

Um Coachingqualität besser einordnen zu können, hilft der WirkKompass – ein sechsteiliger Orientierungsrahmen für echtes, ganzheitliches Coaching:

  1. Haltung & Menschenbild – Der Mensch ist kein Fall, sondern ein lebendiges Ganzes.
  2. Ganzheitliche Prozessstruktur – Coaching kann Training, Beratung und Begleitung integrieren – aber methodenklar und transparent.
  3. Mobilität & Lebensnähe – Coaching darf dort stattfinden, wo Leben passiert: zu Hause, unterwegs, im echten Alltag.
  4. Interdisziplinäre Qualifikation – Körper, Psyche, Kommunikation, Ernährung, Bewegung: Ganzheit braucht Fachwissen oder fachliche Anbindung.
  5. Netzwerkfähigkeit – Gute Coaches kennen ihre Grenzen – und wissen, wen sie wann einbeziehen.
  6. Transparenz & Echtheit – Kein Showformat, keine Phrasen, keine Heilsversprechen. Sondern: echte Begegnung.

Wie findet man ganzheitliche Anbieter mit qualitativer Beschreibung?

Wer bei Google oder ChatGPT ganzheitliche Berater, Coachings etc. sucht, der bekommt meist Ergebnisse der Anbieter angezeigt, welche mit dem erfolgreichsten Webcontent und Suchmaschinenmarketing und ohne besondere Qualitätsmermale gefunden werden.
“Dr. Google” hat schon so einige Probleme bei besorgten Menschen verursacht, dieses Prinzip greift auch bei dem Thema “ganzheitliches Coaching”.
Mittlerweile muss man einfach tiefere Suchanfragen stellen, um das passende Ergebnis zu bekommen.

Prüf- und Suchformulierung für ganzheitlich arbeitende Anbieter bei Suchmaschinen und KI

Nachfolgend eine Suchanfrage für ChatGPT als mögliche Vorlage: Ich suche ganzheitlich arbeitende Anbieter für Coaching, Beratung oder Begleitung, die unabhängig von Behörden, Trägern oder Verkaufsinteressen agieren. Sie sollten Klient:innen nicht nur in einem Praxisraum empfangen, sondern auch mobil, im Alltag und lebensnah begleiten – z. B. bei Gesprächen mit Ämtern, Ärzten oder in persönlichen Herausforderungen. Die Anbieter sollen Coaching als Schnittstelle verstehen, nicht als Ersatz für Therapie, Sozialarbeit oder Medizin – sondern als menschlich verbundene Begleitung über Fachgrenzen hinweg. Ich suche keine Angebote mit esoterischer Überlagerung (z. B. Tarot, Channeling), keine Social-Media-Selbstinszenierungen und keine scheinbar ganzheitlichen Beratungen, die in Wahrheit Vertrieb, Therapie-Light oder Jobcenter-Maßnahmen darstellen. Stattdessen wünsche ich mir echte Prozessbegleitung mit systemischer Haltung, Interdisziplinarität, Alltagstauglichkeit und transparenter Finanzierung – idealerweise auch mit Zugang zu Fördermöglichkeiten über gemeinnützige Vereine oder ähnliche Strukturen.”

Wenn Strukturen sich offenbaren, wird echte Begleitung überlebenswichtig

Die aktuellen Studienergebnisse des Pilotprojekts Grundeinkommen zeigen eindrücklich, wie vielschichtig sich das Leben von Menschen verändert, wenn ihnen durch finanzielle Entlastung wieder echte Entscheidungsspielräume, Sicherheit und Würde ermöglicht werden. Es sind nicht nur wirtschaftliche, sondern vor allem psychologische und soziale Prozesse, die dadurch angestoßen werden – Prozesse, die sich mit klassischer Maßnahme-Logik niemals vollständig greifen oder fördern lassen. Und genau hier braucht es Coaching – nicht als Leistungsformat, sondern als Lebenskompass.

Parallel dazu hat Rainer Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, in einem aktuellen Interview mit NDR Info (04/2025) eindrucksvoll benannt, wie groß das Doppelleben vieler Behörden und Verwaltungen mittlerweile geworden ist. Nach außen bürgernah und modern – intern jedoch oft träge, intransparent und schwerfällig. Der „Staat im Staat“, wie Holznagel es nannte, operiert zunehmend auf einer strukturellen Ebene, die für viele Betroffene weder nachvollziehbar noch erreichbar ist.

Diese strukturellen Spannungen verschärfen sich mit Blick auf die neu gebildete Bundesregierung weiter. Der Koalitionsvertrag 2025–2029 deutet auf eine Politik hin, die stärker auf Kontrolle und Restriktion setzt – bei gleichzeitig sinkendem Vertrauen in Eigenverantwortung und soziale Teilhabe. Das Bürgergeld soll wieder abgeschafft werden. Statt einer Reform mit Augenmaß wird nun eine Systemumstellung vollzogen, deren bürokratische Komplexität neue Unsicherheiten schafft: für Behörden ebenso wie für Betroffene.

Mit Friedrich Merz als Bundeskanzler, der designierten Bärbel Bas als Arbeitsministerin und Andrea Nahles weiterhin an der Spitze der Bundesagentur für Arbeit, stehen Menschen an entscheidenden Stellen, deren Nähe zu den realen Herausforderungen in der Sachbearbeitung, Vermittlung und sozialen Integration bezweifelt werden darf. Während auf ministerieller Ebene über Strukturen verhandelt wird, kämpfen vor Ort Mitarbeitende in den Jobcentern mit Überlastung, Frust und Systemstarre – und die Klient:innen mit Angst, Ohnmacht und Orientierungslosigkeit.

Was daraus folgt, ist klar: Menschen brauchen keine Maßnahmen, sie brauchen Menschen. Menschen, die wirklich begleiten, die nicht durch Förderlogiken oder institutionelle Interessen gebunden sind. Menschen, die unabhängig arbeiten, vernetzt denken und den Mut haben, sich auf echte Prozesse einzulassen.

Ganzheitliches Coaching – so verstanden – ist keine Methode. Es ist ein Schutzraum inmitten eines zunehmend fragmentierten Systems. Und vielleicht auch eines, das mehr Menschlichkeit braucht, als es verwalten kann.

Coaching darf kein Etikett sein, hinter dem sich alte Muster verstecken. Es ist keine Maßnahme, keine Therapie light, kein Vertriebskanal, keine spirituelle Verführung. Coaching ist Begleitung – mutig, menschlich, methodisch fundiert und oft unbequem ehrlich.

Das nachfolgende Formular kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden. Es kann bei Anbietern für ganzheitliche Beratung, Begleitung, Betreuung und Coaching eingereicht werden, bevor man sich für eine Maßnahme entscheidet und bei der Suche nach dem geeigneten Anbieter unterstützend wirken…

Fragen, Anregungen, Kritik: mail@ganzheitlich.online

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Aktuell bieten wir Vor-Ort-Coachings in folgenden Orten an: Hansestadt Lübeck – Kreis Ostholstein: Stockelsdorf, Bad Schwartau, Ratekau, Ahrensbök, Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Neustadt in Holstein, Eutin, Malente, Oldenburg in Holstein, Grömitz, Heiligenhafen, Burg auf Fehmarn, Dahme – Kreis Segeberg: Bad Segeberg, Wahlstedt – Kreis Stormarn: Reinfeld, Bad Oldesloe, Elmenhorst, Bargteheide, Trittau, Großhansdorf, Ahrensburg – Kreis Herzogtum Lauenburg: Mölln, Ratzeburg, Sandesneben, Berkenthin, Groß Grönau, Mustin – Kreis Nordwestmecklenburg: Lüdersdorf, Schönberg, Dassow, Rehna, Gadebusch, Grevesmühlen, Klütz, Boltenhagen